Ausstellung im Stadtmuseum vom 31.10.2002 bis 19.1.2003 verlängert bis 2.2.2003

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Stadtadressbuch 1912 Baugeschäfte
Josef Fröhler, Mauerermeister Regensburger Str. B 54
Johann Urban Baumeister Ettmannsdorfer Str. H 17
 

Bautechniker
Josef Fröhler Bautechniker, Bergstraße F 56
 
 


Die Geschichte der Mauererdynastie Fröhler begann in Schwandorf im Jahre 1840. Damals
heiratete der Mauerer Michael Fröhler in das Feilsche Haus in der Spitzwegstraße ein. Sein
Sohn Josef, ergriff den Beruf seines Vaters, erwarb am 15.8.1869 einen Platz im
Stadtzentrum und gründete ein Baugeschäft. Die Jahre nach 1870/71 hatten eine rege
Bautätigkeit im Gefolge, das Unternehmen erfreute sich in dieser Zeit eines schnellen
Aufschwungs. Nach dem Ableben von Josef Fröhler (18.2.1883) kam die Firma in die
Hände seines Sohnes Josef, der trotz seiner Jugend (geb. 20.2.1865 gest. 28.4.1923) nach
dem Vorbild des Gründers das Unternehmen fortführte. Ein eigenes Sägewerk und die
Errichtung einer leistungsfähigen Zimmerei ließen den Betrieb zu einem Unternehmen für
Hoch- und Tiefbau anwachsen. Bereits um die Jahrhundertwende beschäftigte die Firma
über ein Dutzend Italiener um deren besondere Fähigkeiten zu nutzen. 1923 ging die Firma
in die dritte Generation über. Als ausgebildeter Fachmann übernahm Wilhelm Fröhler den
Betrieb. Zwischenzeitlich siedelte das Unternehmen Firma an die Regensburger Straße 6
aus.
 

Familie Urban

Die Familie Urban läßt sich in Schwandorf bis 1753 zurückverfolgen. Damals heiratete
Wenzel Urban aus Neukirchen in das Anwesen Naabstraße 6. Der Enkel zog es vor in das
von seinem Schwiegervater neu erbaute Haus Naabstraße 14 umzuziehen. Josef Urban ist
1847 dem väterlichen Schmiede Handwerk untreu geworden. Als Mauerermeister setzte er
die Tradition seiner mütterlichen und großmütterlichen Ahnen fort. In den 80ziger Jahren
des 19. Jahrhunderts konnte er nach und nach große Flächen an der Ettmannsdorfer Straße
erwerben. Der Betrieb wurde dorthin umgesiedelt. Der Sohn Johann Urban absolvierte seine
Ausbildung in München und heiratete dort 1883 die Baumeisterstochter Elise Bleibinhaus.
Der Vater übertrug dem Sohn den Betrieb und öffnete damit den Weg zu einer steilen
wirtschaftlichen Entwicklung. Mit dem 1. Weltkrieg kam die Firma in Bedrängnis, der
Konkurs war nicht mehr aufzuhalten.
 
 
 
 

Bauplan 820 – alte Hausnummer 61 – A 31 – Marktplatz 32
Baugesuch des Brauereibesitzers Josef Georg Hubmann geb. 16.9.1821 zur Erbauung einer
Bierkühle über der Branntweinbrennerei, 1882-1883

Der erste bekannte Eigentümer der Taferne zum schwarzen Bären ist Hans Albrecht Schmit.
Seine Witwe heiratete 1676 Ferdinand Hermann. Diese Familie lebte bis 1961 in diesem
Haus. Durch weibliche Erbfolge führten die jeweiligen Besitzer die Familiennamen Siml,
Zenger und Hubmann. Erst 1865 gründete Josef Georg Hubmann seine eigene
Privatbrauerei, deren Gründungsdatum jedoch mit 1679, dem Datum der 2. Eheschließung
von Ferdinand Hermann, angegeben wird. 1972 erfolgte ein vollständiger Abbruch der
Gebäude.

Heute befindet sich an dieser Stelle die Arco-Passage.
 
 

Bauplan 838 – alte Hausnummer 37/3 - G 17 – Schwaigerstraße 2
Baugesuch des Metzgers und Bierbrauer Simon Wiendl, geb. 1830 gest. 30.9.1890 zum
Wiederaufbau und Abänderung des Schlachthauses, der Stallungen und Remise, 1883

Simon Wiendl begann 1865 vor dem Regensburger Tor eine Brauerei zu errichten und baute
sie in den Folgejahren stetig aus. 1883 bestand das Anwesen bereits aus dem Gasthof Pfälzer
Hof mit Sallon und Brauhaus, dazu das Schlachthaus mit Stallungen und Remise,
besonderen Stadel und Hofraum mit Kegelbahn. Seine Erben konnten den Besitz nicht
halten. Ein Konsortium brachte den Besitz im Wege der Versteigerung an sich und verkaufte
ihn anschließend in mehreren Teilen weiter.

Heute wird das Areal begrenzt von der Gärtnerei Heinz in der Schwaigerstraße und der
Metzgerei Graßl in der Postgartenstraße.

Besonders hinzuweisen ist auf den Fremdenstall. Nach Einführung der Gewerbefreiheit
durfte der Gastwirt auch ohne im Besitz einer Tafernengerechtsame zu sein
Fremdenbeherbergung durchführen.
 
 

Bauplan 1072 – alte Hausnummer 232 b - K 9 – Bahnhofstraße 7
Baugesuch des Gasthausbesitzers Theodor Fischer, Umbau des Brauhauses, 1892 – 1893

1685 überließ die Stadt Schwandorf Grund und Boden an die Patres der Kapuziner damit
diese vor den Toren der Stadt ein Kloster errichten konnten. 1693 erfolgte die Konsekration
der Kirche zu Ehren der Hl. Magdalena. Im Zuge der Säkularisation mußten 1802 die
Mönche das Kloster verlassen. Die anschließende Versteigerung überführte das Anwesen in
Privatvermögen. 1819 brannten Teile der Gebäude aus ungeklärter Ursache ab. 1844 erwarb
Familie Fischer den Restkomplex und baute in den Folgejahren kontinuierlich ein Hotel mit
Gastwirtschaft und Brauerei auf. 1922 erfolgte die Veräußerung. Die Nachbesitzer betrieben
das Hotel und die Gastwirtschaft noch bis 1988. 1990 erfolgte der Abbruch sämtlicher
Gebäude durch die Stadt Schwandorf und ab März 1992 begannen die Bauarbeiten für das
Altenheim der Bürgerspitalstiftung St. Elisabeth.

Heute wird das Areal des Kapuzinerklosters begrenzt von der Klosterstraße, Bahnhofstraße,
Dr.-Martin-Luther-Straße und Schützenstraße.
 
 

Bauplan 1089 – alte Hausnummer G 36 – Bahnhofstraße 5
Baugesuch des Schlossermeisters Johann Schreiner, Erbauung eines Wohnhauses mit
Werkstätte, Waschhaus und Holzlege, 1893-1894

Der Grund und Boden ist eine Abspaltung vom Klostergarten. Die Familie Schreiner besaß
das Gebäude bis 1916 und übersiedelte dann an die Glätzlstraße. Das Gebäude wurde 1945
zerstört.

Heute befindet sich an dieser Stelle die Schmidt-Bank.
 
 

Bauplan 1173 – alte Hausnummer K 29 – Klosterstraße 17
Baugesuch des Bierbrauereibesitzers Josef Hubmann geb. 19.12.1867, Erbauung eines
Eiskellers, 1895-1897

Der Eiskeller und Lagerkeller der Brauerei Hubmann und deren Rechtsnachfolgern wurde
bis zum Ende des Braubetriebes genutzt. Bis 1980 errichtete die Familie Deppisch-
Hubmann an der Hausmauer einen Fronleichnamsaltar. Im November 1991 erfolgte der
vollständige Abbruch des Gebäudes.

Heute befinden sich an dieser Stelle die Geschäftsstelle des VDK und die Firma
Bürobedarf A & P City Eck
 
 

Bauplan 1181 – alte Hausnummer 32 – B 54 – Friedrich-Ebert-Str. 46
Baugesuch des Mauerermeisters Josef Fröhler geb. 20.2.1865 gest. 28.4.1923, Erweiterung
des Wohnhauses, 1896-1897

Glaser Erhard Ulmann erbaute das Gebäude um 1780 von Grund auf neu vor dem
Regensburger Tor. 1824 wurde mit dem Gebäude die Nagelschmidgerechtigkeit verbunden.
Die Tradition ging 1877 zu Ende. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb 1895 Josef
Fröhler das Anwesen. Der Baumeister spaltete vom Grundstück einen Teil ab und errichtete
hierauf das heutige Anwesen Friedrich-Ebert-Straße 44 (vormals Buchfink). Der
Restkomplex ging 1926 in neue Hände über. 1939 lautete der Grundstücksbeschrieb:
Wohnhaus mit Keller, Stallung mit Kammer und Heuboden, Streuschupfe, Holzlege,
Wageneinstellhalle, Stadel und Lagerräume, Pferdestall, Waschküche, Hofraum und Garten.
1945 stark beschädigt.

Heute befindet sich an dieser Stelle die Firma Krankengymnastik Behnke.

Besonders hinzuweisen ist auf die Einfahrt Richtung Norden. Noch heute ist zwischen den
beiden Anwesen Hausnummer 44 und 46 ein entsprechender spitzer Winkel.
 
 

Bauplan 1249 – alte Hausnummer 327/8 – Q 3 – Pesserlstraße 9
Baugesuch der Gastwirtin Maria Biederer, Herstellung eines Fleischladens und Abort,
1897-1898
Bauplan 1639
Baugesuch der Gastwirtswitwe Marie Biederer, Aufbau eines Stockwerkes auf das
Nebengebäude (Wohnzimmer und Küche über dem Schlachthaus), 1906
Bauplan 1732
Baugesuch der Gastwirtswitwe Maria Biederer, Anbau eines Saales, Aufbau auf das
Nebengebäude, Erbauung einer Abortanlage, 1908

1877 erwarben die Ehegatten Franz Xaver und Maria Therese Biederer das Anwesen zum
Betrieb einer Metzgerei und Gastwirtschaft. Der Beschrieb lautete 1899: „Wohnhaus mit
angebautem Abort und Keller, Schlachthaus, Eiskeller, Stall, Hof, Brunnen und Garten.“
1941 ging das Anwesen in neue Hände über.

Heute befindet sich an dieser Stelle das Chinarestaurant Pagode.
 
 

Bauplan 1253 – alte Hausnummer 328 – Q 6 – Pesserlstraße 2
Baugesuch des Gastwirts und Bräumeisters Anton Ostermann geb. 26.5.1849, Erbauung
eines Stalles nebst Schupfe, 1897-1898, nicht genehmigt
Bauplan 1290
Baugesuch des Gastwirts Anton Ostermann, Erbauung eines neuen Stalles, 1897-1899
Bauplan 1470
Baugesuch des Gastwirts Anton Ostermann, Herstellung einer Abortanlage, 1903
Bauplan 1496
Baugesuch des Gastwirts Anton Ostermann, Bauliche Änderungen im Wirtschaftszimmer
(Schänke), 1903
Bauplan 2533
Baugesuch des Gastwirts Anton Ostermann über die Herstellung des bereits bestehenden
Schlachthauses, 1900-1901

Das 1889 erbaute Haus war bis 1903 in Besitz der Familie Ostermann. Zum Wohnhaus mit
Schankwirtschaft gehörte ein Nebengebäude bestehend aus Waschküche, Schlachthaus,
Stall, Holzlege dazu ein Hof mit Brunnen und Garten, sowie ein separater Garten mit
Kegelbahn.
Das Haus wurde 1945 vollständig zerstört.

Heute befindet sich in dem Gebäude der Elektroladen Hammer-Müller-Eckert.

Besonders hinzuweisen ist auf den Unterschied zwischen Plan 1253 und Plan 1290. Plan
1253 wurde nicht genehmigt, dann wurde ein deutlich kleiner Stall erneut beantragt.
 
 

Bauplan 1278 - alte Hausnummer K 22 – Dr.-Martin-Luther-Str. 5
Baugesuch des Baumeisters Johann Urban, Erbauung eines Wohnhauses, 1898-1927

Das Gebäude wurde nach der Fertigstellung vom Bauherrn veräußert und diente nur kurze
Zeit als Wohnhaus. 1927 erwarb es das Deutsche Reich – Reichsfinanzverwaltung und
richtete hier die Zollverwaltung ein. Die Verwaltung war zuständig für die Stadt Schwandorf
sowie die Landkreise Burglengenfeld, Nabburg, Neunburg und Roding.

Heute hat in dem Gebäude der Mieterverein Schwandorf und Umgebung sein Büro.
 
 

Bauplan 1304 – alte Hausnummer K 25 – Dr.-Martin-Luther-Str. 11
Baugesuch des Tapezierers Wolfgang Schuierer, Erbauung eines Wohnhauses, 1899-1900

Neben dem Wohnhaus entstand noch ein Möbelmagazin, ein Waschhaus und eine Holzlege.
Bereits 1905 erfolgte ein Ladeneinbau. Bis 1934 war das Anwesen in Besitz der Familie
Schuierer.

Heute sind in dem Gebäude die Allgemeinärzte Grahn-Liebe und Grahn.
 
 

Bauplan 1323 – alte Hausnummer K 34 – Klosterstraße 6
Baugesuch des Baumeisters Josef Fröhler, Erbauung eines Wohngebäudes mit
Nebengebäude, 1900-1903

Stellvertretend für seine Schwester und seinen Schwager stellte Josef Fröhler den Bauantrag.
Für den Neubau mußte der Poststadel weichen. Kurz nach seiner Fertigstellung, 1903, ging
das Anwesen in andere Hände über.

Heute befindet sich in dem Gebäude das Devotionaliengeschäft Saalbeck.
 
 

Bauplan 1331 – alte Hausnummer W 22 – Egelseerstraße 5
Baugesuch des Metzgermeisters und Gastwirts Wolfgang Wellnhofer, Vergrößerung und
Aufbau eines Stockwerkes, 1900

Die im Jahre 1893 erbaute Marketenderei war das erste Haus südlich des Bahngeländes. Sie
diente zur Versorgung der Bahnbediensteten. Aus der Marketenderei entwickelte sich eine
Gaststätte.

Heute ist das Gebäude ein reines Wohnhaus.
 
 

Bauplan 1494 – alte Hausnummer 64 – A 28 – Marktplatz 29
Baugesuch des Gastwirts Anton Ziegler, Erbauung einer Abortanlage, 1903
Bauplan 1810
Baugesuch des Gastwirts Anton Ziegler, Umbau und Stockwerksaufbau des Stadels, 1909
Bauplan 2042
Baugesuch des Gastwirt Anton Ziegler geb. 23.10.1871, Abbruch von Nebengebäuden und
Umbau eines Nebengebäudes, 1912

Die Taferne zum goldenen Kreuz wird bereits 1680 erwähnt. Der Gebäudebestand dürfte
jedoch bedeutend älter sein. Die Familie Ziegler erwarb 1816 das Anwesen und konnte 1903
das Grundstück zur Breiten Straße hin bedeutend vergrößern. 1977 mußte das Haus einem
Neubau weichen, dessen Fassade zum Marktplatz hin nach Originalplänen wieder erstand.
Der ehemalige Stadel zur Breiten Straße hin ist derzeit ein Parkplatz.

Heute befindet sich in dem Gebäude die Firma Qick-Schuh-Markt.
 
 

Bauplan 1511 alte Hausnummer 140 . A 7 – Marktplatz 7
Baugesuch des Brauereibesitzers Wolfgang Schmidt, Umbau des Brauhauses, 1904-1906

Die Eigentümer dieses Hauses sind ab 1667 bekannt. Wolfgang Schmidt erwarb am
23.4.1851 das Anwesen. Kurz vor dem Kauf erwarb noch der Vorbesitzer die
Tafernengerechtsame „zur goldenen Gans“ vom Anwesen Marktplatz 26. Mit ihr war das
Recht zur Beherbergung von Gästen, das Bewirten mit Speis und Getränk sowie das
Abhalten von Tanzmusik und das Kartenspielen verbunden. Mit der am 17. August 1859
ausgestellten Concessionsurkunde erhielt Wolfgang Schmidt das Recht zur Errichtung einer
eigenen Privatbrauerei. Das Brauhaus wurde 1860 fertiggestellt und in den Folgejahren
mehrfach erweitert.

Heute befindet sich das neue Sudhaus der Firma Schmidt-Bräu an dieser Stelle.
 
 

Bauplan 1520– alte Hausnummer 102 – A 22 – Marktplatz 23
Baugesuch des Gastwirts Georg Retzer, Umbauung des Wohnhauses mit Fassadenänderung,
1904
Bauplan 1643
Baugesuch des Gastwirt Georg Retzer, geb. 20.7.1865, Neubau eines Hoftores, 1906-1910

Die Taferne zum Wilden Mann wurde bereits 1666 erwähnt. Die Familie Retzer kam 1891
durch Erbfolge in Besitz des Anwesens, welches die Vorfahren bereits seit 1835 besaßen.
Das Gebäude mußte 1938 dem stetig steigendem Verkehr weichen. Die Baulücke ist seitdem
Straßenfläche der Nürnberger Straße.

Besonders hinzuweisen ist auf das Fremdenzimmer im Erdgeschoß. Sein Fenster geht zu den
Abortanlagen der Gaststätte.
 
 

Bauplan 1555 alte Hausnummer D 8 – Hubmannwöhrl 4
Baugesuch des Brauereibesitzers Josef Hubmann, Erbauung einer Sommerhalle im
Wirtschaftsgarten auf dem Wöhrl, 1905

Im Jahre 1828 erwarb Thomas Hubmann das seit 1563 bekannte Schießhaus auf dem Wöhr.
Nach und nach etablierte sich ein Gaststättenbetrieb. 1862 wurde eine Kegelbahn erbaut und
1905 die beantragte Sommerhalle. Im August 1927 stellte Josef Hubmann seine
Sommerhalle dem neu gegründeten Kanu-Club zur Verfügung.

Unverändert befindet sich heute hier das Bootshaus des Kanu-Clubs.
 
 

Bauplan 1586 – alte Hausnummer G 27 bzw. G 22 c – Bahnhofstraße 4
Baugesuch des Gastwirts Lorenz Stingl, Erweiterung der Restauration, 1905-1906
Bauplan 1853
Baugesuch des Gastwirts Lorenz Stingl, Aufbauung eines Stockwerks auf das Rückgebäude,
1909-1910
Bauplan 2693
Baugesuch der Fanny Stießberger, Erweiterung der Restauration und Erbauung eines Stalles
am Eiskeller, 1900-1901

Das Gebäude wurde 1889 als Wohnhaus errichtet. Die Nachbesitzer haben es zu einer
Gaststätte mit Hotel umgebaut. Ab 1893 war es im Eigentum der Familie Stießberger. 1903
kam es in den Besitz der Familie Stingl. Bis 1994 war die Gaststätte als Bayerischer Hof
bekannt.

Heute steht auf dem Grundstück das Parkhaus der Sparkassen im Landkreis Schwandorf.

Besonders hinzuweisen ist auf den Plan 1853. Die damit beantragten Fremdenzimmer liegen
über den Stallungen.
 
 

Bauplan 1760 – alte Hausnummer 328/5 – W 9 – Lindenstraße 2 – Gasthof Drei Linden
Baugesuch des Gasthofbesitzers Franz Xaver Kleber, Erbauung eines Wirtschaftsgebäudes,
1905-1908

Bereits 1876 entstand an der Regensburger Straße ein Wohnhaus mit Keller, Stall und Stadel
unter einem Dache dazu ein Hofraum und Brunnen. Nach häufigem Besitzerwechsel kaufte
1899 der Gasthofbesitzer Franz Xaver Kleber das Haus und baute es zu einer Gaststätte mit
Metzgerei um. Dessen Witwe veräußerte den Besitz 1913. Zu diesem Zeitpunkt war die
Wirtschaft bereits verpachtet.

Heute befindet sich hier unverändert der Gasthof Drei Linden.

Besonders hinzuweisen ist auf die Schmuckfassade des Gebäudes. Sie ist damals in
Richtung Ausfahrt von der Regensburger Unterführung errichtet worden.
 
 

Bauplan 1857 - alte Hausnummer 300 – B 50 – Friedrich-Ebert-Str. 55
Baugesuch des Bäckermeisters und Gastwirts Johann Graf, Erweiterung des Wohn- und
Geschäftshauses, 1909-1911
Bauplan 1896
Baugesuch des Bäckermeisters und Gastwirts Johann Graf, Erweiterung des 1. Stockwerks
auf das Rückgebäude, 1910-1911
Bauplan 2694 (wie 1857) Baugesuch des Bäckermeister Johann Graf und Anna geb.
Lautenschlager

Das Anwesen wurde 1860 vor dem Regensburger Tor neu erbaut. 1876 erwarb der
Großvater des Antragstellers das Gebäude und errichtete einen Backofen. Seitdem wird von
der Familie Graf hier eine Bäckerei mit angegliederter Schankwirtschaft betrieben.

Besonders hinzuweisen ist auf die im Plan 1857 eingezeichnete Backofenanlage.
 
 

Bauplan 1923 – alte Hausnummer W 18 – Egelseerstraße 1
Baugesuch des Gastwirts und Spediteurs Andreas Schaumberger, geb. 13.8.1860 gest.
15.8.1925, Erbauung einer Abortanlage, 1910-1911

Das Gebäude wurde ursprünglich als Wohnhaus errichtet und von der Familie
Schaumberger zu einer Gaststätte umgebaut. Nach dem Umzug an die Friedrich-Ebert-
Straße verpachtete man die Bierwirtschaft.

Heute ist das Gebäude wieder ein reines Wohnhaus.
 
 

Bauplan 1956 – O 11 – Waldgasse 9
Baugesuch des kgl. Hoflieferanten und Konditors Theodor Villforth und Maria, geb.
Kiessling, Erbauung einer Villa, 1911

Die Bauherren betrieben im heutigen Anwesen Friedrich-Ebert-Straße 6 seit 1892 ihre
Konditorei. Diese wurde 1911 in jüngere Hände übergeben. 1909 erwarben sie das
Grundstück an der Fronberger Straße um ihren Alterssitz zu erbauen. 1922 wurde das
Anwesen veräußert.

Heute wird das Gebäude nach wie vor als Wohnhaus genutzt.
 
 

Bauplan 1976 – alte Hausnummer R 53 – Friedrich-Wilhelm-Weber-Str. 36
Baugesuch des Bierbrauereibesitzers Josef Hubmann, Erbauung einer Gastwirtschaft mit
Metzgerei, 1911-1912
Bauplan 2695
Baugesuch des Brauereibesitzers Josef Hubmann, Neubau eines Gasthauses „Bayerischer
Löwe“, 1912-1913

Die 1911 errichtete Gaststätte zum Bayerischen Löwen wurde stets von Pächtern
bewirtschaftet. Auch heute noch liefert die Nachfolgefirma der Brauerei Hubmann ihr Bier
in dieses Haus.
 
 

Bauplan 1987 – alte Hausnummer 69 – C 6 – Rathausstraße 4
Baugesuch des Ökonoms und Kommunbrauers Josef Mayer, Herstellung einer Hofmauer,
1911

Das Wohnhaus des Kastneres der Domkapitels zu Regensburg zählt zu den ältesten und
geschichtsträchtigsten Gebäuden der Stadt. Einstmals soll sich um das Portal ein Band mit
zwölf in Stein gehauenen Wappenschildern geschlungen haben (Pesserl Seite 515).
Vermutlich seit 1768 ist das Anwesen in Besitz der Familie Rieger und deren Erben der
Familie Mayer.

Heute ist im Gebäude unverändert die Gaststätte zum Riecher.
 
 

Bauplan 1991 – alte Hausnummer 106 – A 18 – Marktplatz 19
Baugesuch des Gastwirts Josef Weingärtner, Errichtung einer Waschküche und eines
Schweinestalles, 1911-1912

Am 23.6.1638 stiftete der Pfleger Johann Faber für sich und seine Familie einen Jahrtag ins
Gotteshaus nach Kronstetten. Den Ewigzins legte er auf sein Privathaus auf dem Markt in
Schwandorf. Seitdem sind die jeweiligen Eigentümer des Hauses bekannt. Am 10. 1.1801
erwarb es Johann Konrad Weingärtner. Nachdem 1950 die Landwirtschaft aufgegeben
wurde, entwickelte sich aus dem beantragten Schweinestall das Nebenzimmer zur
Gaststätte.

Heute ist im Gebäude unverändert die Gaststätte zum Dobmeier.
 
 

Bauplan 2058 – alte Hausnummer 118 – E 8 – Spitalstraße 5
Baugesuch des Gastwirts Johann Scherl, Aufbau des Aborts und Giebelaufbau auf den Stall,
1912-1913
Bauplan 2565
Baugesuch des Bäckermeisters und Gastwirt Johann Scherl, Herstellung eines neuen Kanals,
1910

Die Eigentümer des „Reimbäckerhauses“ sind seit 1692 bekannt. Die Familie Scherl erwarb
das Gebäude 1866 durch Erbfolge. Nach einer Hochwasserkatastrophe mußte das Anwesen
1973 vollständig abgebrochen werden.

Heute ist an der Stelle der Parkplatz bei der Spitalkirche.

Besonders hinzuweisen ist auf die Fenster der Schänke und der anschließenden Backstube.
Diese Fenster lassen sich nur Richtung Schweinestall öffnen.
 
 

Bauplan 2221 – Waldgasse 3 a
Baugesuch des Gastwirts Georg Retzer, Herstellung einer Remise, 1914

Der Felsenkeller unter dem Grundstück zählt zu den ältesten seiner Art in Schwandorf.
Schon sehr früh ist über dem Kellereingang ein sogenanntes Kellerhaus, ein Stadel,
entstanden. Diese Kellerhäuser sind uns in einer Zeichnung aus dem 16. Jahrhundert
überliefert. Zwischenzeitlich wurde über dem Kellereingang ein Wohn- und Geschäftshaus
errichtet.

Heute befindet sich an dieser Stelle das Dentallabor Paulus.
 
 

Bauplan 2352 – alte Hausnummer 70 – C 8 – Rathausstraße 1
Baugesuch des Apothekers Hugo Kammerer, 1845

Das ehemalige Altmannsche Freihaus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die
Namen der jeweiligen Besitzer sind eng mit der Stadtgeschichte verbunden. 1834 wurde hier
eine Apotheke eingerichtet aus welcher sich die heutige Marien-Apotheke entwickelte. Der
Bauantragsteller besaß das Gebäude nur zwei Jahre. 1862 ist die Stadtverwaltung in dieses
Haus eingezogen nachdem ein Konsortium von sechs Bürgern das Anwesen erworben hatte.

Heute wird das Haus als Stadtmuseum genutzt.
 
 

Bauplan 2354 – alte Hausnummer 55 – C 19 – Feuerhausgasse 1
Baugesuch des Metzgers Karl Bayer, Feststellung der Baulinien in der Ketterergasse
(Feuerhausgasse) und Bauplan über die Erweiterung der Stadelgebäude, 1875

Die Eigentümer dieses Hauses sind seit 1691 bekannt. Hier wurde 1702 Johann Josef
Firtmayer geboren. Der Schleiferssohn wurde Schüler von Cosmas Damian Asam und
Christoph Schäfler. Er prägte entscheidend die Barockmalerei in Baden-Württemberg. Die
Familie Bayer besaß das Anwesen von 1869 bis 1897. Die Stadt Schwandorf erwarb es 1954
um die Nebengebäude zur Erweiterung der Feuerwache zu verwenden. 1989 sind sämtliche
Bauten abgebrochen worden.

Heute ist an dieser Stelle das Treppenhaus zu den Arztpraxen im „Müller-Haus“.
 
 

Bauplan 2358 – Hubmannwöhrl
Baugesuch des Austräglers Johann Georg Bauer, Plan über ein Wohnhaus, 1844
Bauplan 2365
Übertretung der Bauordnung durch den Austrägler Georg Bauer, Erbauung eines
Gänsestalles, 1844-1845

Das Grundstück hat sich die Familie Bauer 1841 beim Verkauf der Kastenamtsmühle an den
Schwiegersohn vorbehalten. Die Kastenamtsmühle wurde 1863 von Hyronimus Stettner
erworben. Der ehemalige Müller Johann Georg Bauer wollte sich hier seinen Alterssitz
errichten. Er konnte diesen jedoch nicht mehr genießen, da er bereits am 11.4.1845 mit 61
Jahren in der Naab ertrank.

Heute steht an dieser Stelle die Bühne im Stadtpark.

Besonders hinzuweisen ist auf die Gestaltung des Bauplans für den Gänsestall. Hier sieht
man die Gänse in ihren Nestern sitzen.
 
 

Bauplan 2359 –alte Hausnummer 291 – H 10 – Storchengasse 1
Baugesuch des königlichen Unteraufschlägers Josef Nebelmaier, Umbau eines Gänsestalles
in einen Torfschuppen, 1845

Dr. Josef Maria von Baumann (von 1840 bis 1880 in Schwandorf tätig) förderte den
Torfabbau in Schwandorf, an der heutigen Werthstraße. Sein Bemühen um ein gesundes und
kostengünstiges Wohnen zeigt in diesem Bauantrag seine Früchte.
 
 

Bauplan 2527 – alte Hausnummer R 39 - Schießstättengasse
Bau eines neuen Schießhauses der königlichen privilegierten Feuerschützengesellschaft,
1894-1914

Der Schießsport wird in Schwandorf schon lange gepflegt. Zunächst unter städtischer Regie,
dann auf Vereinsebene. Die 1865 gegründete Feuerschützengesellschaft suchte nach
mehreren Umzügen ein eigenes Zuhause. Die hier beantragte Schützenhalle konnte 1897
eingeweiht werden.

Heute stehen auf dem ehemaligen Schießplatz mehrere Wohnhäuser.
 
 

Bauplan 2530 – alte Hausnummer 340a - L 1 – Augustinstraße 1
Baugesuch der Siegle´schen Güterverwaltung Friedenfels, Herstellung eines Eiskellers und
Schlachthauses, 1895-1896

Das 1871 neu erbaute Haus kam 1895 in den Besitz der Familie von Siegle. Nach dem Tod
von Kommerzienrat Gustav von Siegle verkauften seine Erben 1908 das Haus weiter. Ab
1934 ist das Anwesen unter den Begriff „Rosenkranz Schreiner Haus“ bekannt.

Heute ist an der Stelle des Eiskellers und des Schlachthauses die Laderampe des
rückwärtigen Postgebäudes.
 
 

Bauplan 2531 – Plannummer 305 – Höflingerstraße
Bauplan für die vereinigten Dampfziegelwerke Schwandorf AG, Bau einer
Wohnhausneubauanlage, 1914-1920

Das Bauvorhaben wurde nicht verwirklicht. Das Grundstück war von 1914 bis 1928 in
Besitz der Dampfziegelwerke. Nach Abtrennung von zwei Bauplätzen ist das Grundstück
heute noch Garten.
 
 

Bauplan 2532 – alte Hausnummer 250 – B 46 – Friedrich-Ebert-Straße 32
Bauplan des Ökonoms Johann Kraus, Erweiterung seines Stadels und Herstellung eines
Nebengebäudes, 1918-1929

Der Stadthirt Georg Kraus hat im Jahre 1832 vor dem Regensburger Tor ein Haus von
Grund auf neu erbaut. Seine Erben konnten zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Grundstück
Richtung Postgartenstraße bedeutend erweitern und einen neuen Stadel errichten.

Heute ist an dieser Stelle ein Wohnhaus.
 
 

Bauplan 2543 – alte Hausnummer F 60 – Weinbergstraße BGS-Gelände
Baugesuch des Fußball-Club 1. e.V., Herstellung eines Clubhauses mit Zuschauertribüne,
1919-1924

Der 1913 gegründete Verein eröffnete 1914 seinen Waldspielplatz oberhalb des damaligen
Stadtparks. Die beantragte Tribüne wurde mit einem Sport- und Waldfest am 8./9. Juni 1919
eingeweiht. Ab 1922 benützte der Verein sein neues Gelände auf dem Hubmannwöhrl.

Heute ist an dieser Stelle das BGS-Gelände.
 
 

Bauplan 2544 – alte Hausnummer 95 – C 3 – Rathausstraße 5
Baugesuch der Marie Fallier, Stockwerksaufbau und Fassadenumbau sowie Herstellung
einer neuen Schaufensteranlage, 1919-1920

Die Eigentümer das Hauses sind seit 1698 bekannt. Die Vorfahren der Antragstellerin haben
1866 das Anwesen erworben und übten das Schreinerhandwerk aus. Die Adresse war bei
den Schwandorfer Frauen gut bekannt, denn hier wohnte auch die Hebamme.

Heute befindet sich in dem Haus die Diskothek Kapitän Cook

Besonders hinzuweisen ist auf die gelben Linien in der Fassadenansicht. Hieraus erkennt
man die ursprüngliche Fassadengestaltung des nur erdgeschossigen Gebäudes.
 
 

Bauplan 2591 – alte Hausnummer 83 ½ - H 16 – Ettmannsdorfer Straße 24
Baugesuch des Metzgermeisters und Gastwirts Johann Sperber, Herstellung eines neuen
Kanals, 1913

Das 1879 neu erbaute Haus wechselte in der Folgezeit mehrfach den Besitzer. Der
Antragsteller hatte seinen Wohnsitz in der „Schlachthofgaststätte“, die er als Pächter
bewirtschaftete. Bereits 1918 erfolgte der nächste Eigentümerwechsel.

Heute befindet sich an der Stelle des Hauses der Parkplatz des REWE-Marktes.
 
 

Bauplan 2606 – alte Hausnummer 63 – A 29 – Marktplatz 30
Bauplan des Pflastermeisters Alois Reiner, Herstellung einer neuen Schaufensteranlage,
1919-1922

Die Eigentümer der Taferne zur Krone sind seit 1678 bekannt. Im Jahre 1727 wurde hier
Johann Georg Holzbogen geboren. Er stand als Kammervirtuose im Dienste des bayerischer
Herzogs Klemens. Holzbogen hinterließ eine Vielzahl von Kompositionen für Solovioline
und Streichtrios, die er auf Konzertreisen seinen Zuhörern näher brachte. Von 1914 bis 1957
stand das Gebäude im Eigentum der Familie des Antragstellers. 1957 wurde das Gebäude
von Grund auf neu errichtet.

Heute befindet sich in dem Gebäude das Schuhgeschäft Ludwig Gruber.
 
 

Bauplan 2610 – alte Hausnummer 330 ½ - B 70 – Friedrich-Ebert-Straße 59
Bauplan der Bayerischen Braunkohleindustrie AG Schwandorf, Anbau eines
Beamtenwohngebäudes, 1919-1924

Das Gebäude wurde 1863 vom Mauerermeister und Besitzer der Tonwarenfabrik Josef Löll
errichtet. Nach dem Tod von dessen Witwe erwarb die Bayerische Braunkohlen Industrie
AG das Anwesen und richtete ihre Direktion und Verwaltung hier ein. 1933 erwarb es die
Stadt Schwandorf um das Finanzamt hier anzusiedeln. 1966 wurde das Gebäude teilweise
abgebrochen und ein Neubau errichtet.

Heute befindet sich in dem Gebäude das Finanzamt Schwandorf.
 
 

Bauplan 2631 – alte Hausnummer 240 – G 19 – Bahnhofstraße 11
Bauplan des Kaufmanns Theodor Müller, Einbau eines Cafes, 1904-1906

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein 1811 an der Ecke des Kapuzinergartens neu
erbautes Häusl. Die Familie Müller hatte es von 1901 bis 1964 in Besitz. Neben der
Conditorei betrieb die Familie einen Handel mit Wein und Wachswaren.

Heute befindet sich in dem Gebäude die Anlagefirma R & M GmbH & Co KG.
 
 

Bauplan 2699 – alte Hausnummer 44 – G 4 – Bahnhofstraße 19
Baugesuch des Gastwirts und Metzgermeisters Eugen Wurm, Herstellung eines
Nebengebäudes (Pferdestall), 1916-1927

Die Eigentümer des ursprünglichen Gebäudes lassen sich bis 1765 zurückverfolgen. Doch
die bedeutende Veränderung erfolgte 1871. Damals erwarb die Stadt Schwandorf das
Nachbaranwesen zum Abbruch. Auch die Stadtmauer wurde an dieser Stelle abgetragen und
die Bahnhofstraße neu projektiert. Die veränderten Straßenverhältnisse ermöglichten eine
grundlegende Umgestaltung des Hauses. Der Antragsteller erwarb das Gebäude durch
Eheschließung, welches die Vorfahren der Ehefrau bereits seit 1900 besaßen.

Heute befindet sich in dem Gebäude das Textilgeschäft Staccato.
 
 

Spital Schwandorf, den von Michael Schießl, Bauer zu Nattermoos in Anspruch
genommenen Teil vom Spitalsee betreffend, 1791

Die Schießls sind in Nattermoos bereits seit 1742 ansässig. Der Antragsteller hat den Hof
1779 von seiner Mutter erhalten. Das Anwesen war zum Spital grundbar und handlöhnig,
d.h. der Besitzer mußte zum Spital die Steuern in Geld und durch Arbeitsleistung erbringen.
Da die Schießls auch eigene Weiher besaßen, ergaben sich so vielfältige Beziehungen
zwischen dem Spital und der Familie.
 
 

Marktordnung zu Schwandorf 1819-1865, Situationsplan des Marktplatzes,
Zusammenstellung der Märkte vom 4.8.1865, Marktordnung vom 28.8.1841 – Titel VII –
238
 
 

Alte Hausnummer 74 – C 15 – Breite Straße 21

Baugesuch des Maschinenschlossers Anton Schreier, Umbau und Aufstockung des
Wohnhauses, 1911

Die Eigentümer des Hauses lassen sich bis 1677 zurückverfolgen. Der Bauantragsteller
erwarb das Anwesen von Amalie Schwarz. Diese hatte die Erbansprüche ihrer eigenen
Kinder und die der Abkömmlinge aus der ersten Ehe ihres verstorbenen Gatten zu
befriedigen. Nach dem Verkauf übte Amalie Schwarz noch jahrzehntelang den Beruf der
Hebamme aus. Anton Schreier veräußerte das Haus nach nur vier Monaten weiter. Die
Bauarbeiten wurden nicht ausgeführt.

Heute befindet sich hier die Sparda-Bank Regensburg eG. Filiale Schwandorf.
 
 

Auszug aus dem Vortrag „Von Mühlen und Müllern – Schwandorf als Mühlenort“ von
Franz Sichler

Schwandorf als Mühlenort

Die Stadt so zu benennen rechtfertigt sich zum eine aus der Tatsache, dass Mühlen mit zu
den ältesten Gewerbebetrieben in Schwandorf gehörten. So sind in der ersten urkundlichen
Erwähnung des Ortes 1006 „Mühlstätten mit dem Wasserwehr am dunkelgrünen
Naabflusse“ aufgeführt. Zum anderen spricht dafür vor allem die große Zahl der Mühlen,
welche im ehemaligen Stadtgebiet und darüber hinaus in den benachbarten Orten und
jetzigen Stadtteilen bestand und betrieben wurde.

1.Die Mühlen im Stadtgebiet

1.1 Die „Obermühl“ mit Säge
(ehemaliger Standort bei den jetzt noch betriebenen Wasserrädern) gehörte wohl zu den
ersten und am längsten bestandenen Mühlen. Namen der Müller seit 1590 lückenlos
nachweisbar, darunter die der Familie Dobmaier (1652 – 1795) und die der Stettner
(1795 – 1955).

1.2 Die „Niedermühl“ (auch untere Mühle genannt) mit Säge
(Ehemaliger Standort unterhalb der Obermühl in der Nähe des früheren Seelenhauses.)
Namen der Müller ab 1590 bekannt bis zum Verkauf 1863 an Hieronimus Stettner.
Danach
1863 Vereinigung beider Mühlen durch Neubau zur „Stettnermühle“ mit Säge
1883 Umbau zu einer Walzenmühle
1933 großer Mühlenbrand
Neubau zur modernsten Mühle im Stadtgebiet (Kunstmühle)
1954 – 1955 Kommanditgesellschaft Fuchs – Rehm – Stettner
1956 Erwerb durch die Firma Tivoli („Tivolimühle“)
1958 Sägewerk stillgelegt
1969 Mahlbetrieb eingestellt (Umwandlung in ein Lagerhaus)
1977 Verkauf an die Stadt im Zuge der Altstadtsanierung
1977 8. Dezember Beginn des Abbruchs

2. Die Mühlen „im Wöhr“ (Wöhrvorstadt)

2.1 Die Wöhrmühle mit Säge
(ehemaliger Standort oberhalb der Schuierermühle)
Verkaufbrief von 1484 erhalten. Die Namen der ehemaligen Müller kennt man seit
1549, seit 1709 lückenlos. Der letzte der die Mühle betrieb war Johann Irlbacher (1889-
1905). Verkauf an „Genossenschaft für Holzeinkauf und Holzverarbeitung in
Schwandorf e.Gmbh“. Diese stellte am 3.8.1905 einen Bauantrag zur Errichtung einer
neuen Kunstmühle mit Sägewerk. Der Plan wurde nicht realisiert; die noch bestehende
Mühle wurde von Josef Stettner erworben (1910) und in eine Wohnhaus umgebaut
(noch bestehend).

2.2 Die „Walkmühle“
(Ehemaliger Standort am jetzt noch bestehenden Gebäude der Schuierermühle.) Sie
wurde benötigt zur Herstellung von Tuchen (Tuchmacher); zuerst an der inneren Naab
bei der Untermühle, dann verlegt in die Wöhrvorstadt an Stelle der ehemaligen
„Schleifmühle“.
1874 von Josef Schuierer erworben und umgebaut zur Mahlmühle („Schuierermühle“ –
Gebäude noch bestehend
1786 erweitert
1914 nach dem Mühlenbrand wiederaufgebaut als Walzenmühle
1970 den einen, noch vorhandenen Mahlgang stillgelegt
1983 Mühlenbetrieb eingestellt

2.3 Die „Lohmühle“
(Ehemaliger Standort am jetzt noch bestehenden Gebäude der Richter bzw.
Schuierermühle.) Sie war erforderlich für die Lederherstellung; zunächst im
Eigentum der Stadt.
1806 von den Rothgerbern ersteigert
1878 von Franz Richter erworben und zur Mahlmühle umgebaut
1910 von Franz Sterk erworben
1941 von Josef Stettner und
1964 von Jakob Schuierer erworben. Den Schwandorfern bekannt als „Richtermühle“
bzw.„Sterkmühle“.

2.4 Die Spitalmühle
Auch das Bürgerspital hatte lange Zeit eine eigene Mühle im Wöhr.